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Geldanlage mit Diversifikation – warum Risikostreuung so wichtig ist

Am Finanzmarkt gibt es zahlreiche Geldanlagen, zwischen denen sich Anleger entscheiden können. Nicht selten wird der Eindruck erweckt, dass Kunden nur eine Anlageform finden könnten, die für sie bestens geeignet ist. Dabei ist es unter Experten unumstritten, dass ab einer gewissen Anlagesumme die Diversifikation des Vermögens äußerst empfehlenswert ist. Doch was bedeutet eigentlich Diversifikation und warum ist Risikostreuung so wichtig? Dieser Frage möchten wir in unserem Beitrag nachgehen.

Was bedeutet Diversifikation im Detail?

Mit dem Fachbegriff Diversifikation ist gemeint, dass Sie als Anleger Ihr zum Investment verfügbares Geld auf mehrere Anlageformen oder Asset-Klassen verteilen. Aus dem Grund lässt sich der Begriff Diversifikation bzw. Diversifizierung auch mit „Streuung“ übersetzen. Sie verteilen demnach Ihr Kapital auf unterschiedliche Finanzprodukte, beispielsweise auf Aktien, Festgelder und Anleihen. Wie sich die Diversifikation im Einzelnen gestaltet, kann von Anleger zu Anleger vollkommen unterschiedlich sein.

Welchen Zweck erfüllt die Diversifikation?

Die Hauptaufgabe der Diversifikation besteht darin, das Anlagerisiko zu streuen und gleichermaßen zu reduzieren. Es geht also darum, größere Verluste des Gesamtportfolios durch die Verteilung des Kapitals auf mehrere Anlageformen zu reduzieren und bestenfalls auszuschalten. Eine solche Diversifikation kann im Grunde über alle Anlageprodukte und Anlageklassen hinweg erfolgen. Sie können Ihr Kapital zum Beispiel jeweils zu einem gewissen Anteil auf die folgenden Asset-Klassen, Anlageformen und Anlageprodukte verteilen:

  • Spareinlagen
  • Tages- und Festgelder
  • Investmentfonds
  • Aktien
  • Anleihen
  • Sachwertanlagen

Im Grunde kann also nahezu jedes Anlageprodukt Teil der Diversifikation sein.

Risikostreuung im Detail beleuchtet

Auf das Hauptziel der Diversifikation, nämlich das gesamte Risiko des Portfolios zu reduzieren, möchten wir etwas näher eingehen. Dass die Diversifizierung tatsächlich funktioniert und das gesamte Risiko verringert bzw. mögliche Verluste reduziert werden können, möchten wir anhand des folgenden Beispiels verdeutlichen. Beim ersten Portfolio ist nur eine äußerst geringe Diversifikation vorhanden, denn der Anleger hat sein gesamtes Kapital nur in zwei unterschiedliche Aktien investiert. Beim zweiten Portfolio hingegen ist eine deutlich größere Diversifikation zu erkennen.

Portfolio 1

Daimler Aktien: 25.000 €

Telekom Aktien: 25.000 €


Portfolio 2

Daimler Aktien: 10.000 €

Telekom Aktien: 10.000 €

Festgeldkonto: 10.000 €

Investmentfonds: 10.000 €

Staatsanleihen: 10.000 €

Nehmen wir nun an, dass der Kurs der Daimler Aktie um 10 % fällt und der Kurs der Telekom Aktien um 20 %. Für das erste Portfolio würde dies einen Gesamtverlust in Höhe von 15 %, demnach 7.500 Euro bedeuten.

Deutlich weniger negativ stellt sich die Situation im Portfolio 2 dar. Aufgrund der Tatsache, dass die Daimler- und Telekom-Aktien einen wesentlich geringeren Anteil am Portfolio durch die Diversifikation haben, beträgt der Gesamtverlust des Portfolios dort lediglich 6 % bzw. 3.000 Euro. Dabei gehen wir davon aus, dass – zur Veranschaulichung – die anderen Anlageformen im Portfolio (Aktien, Staatsanleihen, Tagesgeld und Investmentfonds) keine Wertveränderungen haben.

Ertragsoptimierung als weiteres Ziel der Diversifikation

Diversifizieren hat nicht nur das Verringern möglicher Verluste zum Ziel. Darüber hinaus lässt sich belegen, dass durch eine Verteilung des Kapitals auf mehrere Anlageformen auch eine Optimierung des Ertrages erzielt werden kann. Dies funktioniert natürlich nicht immer, aber dennoch erzielen Sie mit einer gut durchdachten Diversifikation im Durchschnitt eine etwas bessere Rendite, als wenn Sie Ihr Kapital nur auf ein oder sehr wenige Finanzprodukte verteilen.

Die Ertragsoptimierung kommt deshalb zu Stande, weil Anleger ohne Diversifikation dazu neigen, ihr Geld überdurchschnittlich und in Teilen unnötig sicher und somit renditeschwach anzulegen. So entscheiden sich Kunden beispielsweise eher für ein sicheres Tages- oder Festgeldkonto, wenn sie den gesamten Betrag investieren, als wenn ein Teil des Geldes in andere Anlageformen fließen kann. Ist dies hingegen aufgrund der Diversifikation der Fall, profitieren Anleger von den durchschnittlich besseren Renditen der Portfolio-Anteile, bei denen es nicht nur um eine hohe Sicherheit geht.

Wie sollte eine gute Diversifikation aussehen?

Es gibt keine einheitlichen Richtlinien, wie eine Diversifikation des Portfolios aussehen sollte. Vielmehr sollte das Verteilen des Kapitals auf mehrere Anlageformen sehr individuell erfolgen und sich nach den Bedürfnissen und den Zielen des Anlegers richten. Wer zum Beispiel sein Kapital sehr langfristig investieren möchte, für den kommt eine andere Zusammenstellung des Depots im Rahmen der Risikostreuung infrage als für Kunden, die eher kurz- oder mittelfristig investieren wollen. Zudem spielt die persönliche Risikoneigung ebenfalls eine große Rolle. Daher sollten Sie sich im Vorfeld der Kapitalverteilung darüber Gedanken machen, ob Ihnen eine hohe Sicherheit wichtiger als ein zumindest akzeptabler Ertrag ist. Dementsprechend fällt die Mischung des Portfolios infolge der Diversifikation aus.

Diversifizieren lohnt erst ab einem bestimmten Anlagebetrag

Das Aufteilen des Kapitals auf mehrere Anlageformen lohnt natürlich nicht, wenn Sie ohnehin nur wenige Hundert oder zum Beispiel 1.000 bis 2.000 Euro zur Verfügung haben. Zwar gibt es auch hier keine einheitlichen Richtwerte. Die meisten Experten raten jedoch dazu, die Kapitalaufteilung erst ab einem zu investierenden Vermögen von mindestens 5.000 bis 10.000 Euro vorzunehmen. Insbesondere bei einer Anlage in Wertpapiere würden sonst die Ordergebühren und teilweise Positionsgebühren einen zu großen Anteil haben, sodass sich die Aufteilung eher negativ auf die Rendite auswirkt.

Wie könnte eine Diversifikation aussehen?

Viele Banken und auch Vermögensverwalter arbeiten mit unterschiedlichen Portfolios, die je nach Anlegertyp die beste Lösung sein können. Dabei findet häufig eine Aufteilung nach den folgenden drei Portfolio-Arten statt:

  • Sicherheitsorientiert
  • Ertragsorientiert
  • Chancenorientiert

Beim sicherheitsorientierten Portfolio legt der Anleger großen Wert auf eine hohe Sicherheit, während die Rendite eher im Hintergrund steht. Hier muss die Diversifikation, also die Verteilung des Kapitals, natürlich ganz anders als bei chancenorientierten Anlegern aussehen. Diese möchten nämlich eine überdurchschnittliche Rendite erzielen und sind dabei gewillt, ein gewisses Risiko in Kauf zu nehmen. Wie aber könnte nun ein entsprechendes Portfolio mit der passenden Diversifikation aussehen?

Nehmen wir in diesem Fall den ertragsorientierten Anleger als Beispiel. Dieser möchte eine möglichst ausgewogene Mischung aus Sicherheit und Rendite erzielen. Ein ertragsorientiertes Portfolio könnte mit der entsprechenden Diversifizierung bei einer Gesamtsumme von 100.000 Euro zum Beispiel wie folgt aussehen:

  • 000 €: Festgeldkonto
  • 000 €: Geldmarktfonds
  • 000 €: Rentenfonds
  • 000 €: Aktienfonds
  • 000 €: Sachwertanlagen
  • 000 €: offene Immobilienfonds muss
  • 000 €: Staatsanleihen (sehr gutes Rating)

In diesem Beispiel-Portfolio wird deutlich, dass eine gute Mischung zwischen relativ sicheren und solchen Anlageformen besteht, die eine gute Rendite verbriefen können. Letztendlich entscheidet jeder Anleger selbst, wie die für ihn optimale Portfolio-Mischung und somit Diversifikation aussehen sollte.

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