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Corona-Krise: Allianz kassiert Jahresausblick- Aktienkurs gibt nach

Die Versicherungsbranche leidet erheblich unter der Corona-Krise. Das wurde besonders bei der Veröffentlichung vorläufiger Allianz-Quartalszahlen für das erste Quartal 2020 deutlich. Auch andere Versicherer sehen sich nicht in der Lage, einen Ausblick für das Jahr 2020 zugeben, kassieren derweil aber ihre Prognosen. Die Gewinnwarnung der Allianz überrascht Börsianer also nicht mehr, nachdem viele andere bereits zuvor ihre Aussichten vollständig revidiert hatten. Entsprechend reagierte der Aktienkurs nach Bekanntgabe von Quartalsergebnis und Jahresausblick nur moderat. Die negative Entwicklung war in den Tagen und Wochen zuvor bereits eingepreist worden.

Schwaches erstes Quartal wegen Corona-Pandemie

Das operative Ergebnis lag im ersten Quartal 2020 mit 2,3 Milliarden Euro 700.000 Euro unter dem Vorjahresergebnis. Nachdem im Vorjahr noch ein Gewinn von 2 Milliarden Euro erzielt werden konnte, wird der Überschuss in diesem Jahr auf nur noch 1,4 Milliarden Euro sinken. Der vollständige Quartalsbericht des größte Versicherers in Europa wird für den 12. Mai erwartet. Beim operativen Ergebnis wäre 2020 das erste Jahr seit 2011, das mit einem Rückgang aufwartet. Der Überschuss hatte 2017 einen kleineren Rückgang erlebt.

Jahresergebnis steht in den Sternen

Das schwache Ergebnis im ersten Quartal macht bereits deutlich, dass die Allianz 2020 auch ihr Jahresziel verfehlen wird. Der Vorstand gehe aus heutiger Sicht nicht davon aus, die angepeilte Zielspanne von 12 Milliarden Euro plus oder minus 500 Millionen Euro noch zu erreichen ist. Angesichts der Unsicherheiten im wirtschaftlichen Umfeld verzichtete man zugleich auf aktualisierte Zielergebnisse für das laufende Jahr. Man arbeite aktuell aber an einer umfassenden Revision der Planzahlen und werde nach Abschluss dieser Arbeiten neue Ziele für 2020 definieren.

Corona trifft Versicherer hart

Bereits in der ersten Phase der Pandemie sind mit Veranstaltungsausfällen und Betriebsschließungen die ersten großen Schäden eingetreten, für die Versicherer wie die Allianz einstehen müssen. In einer zweiten Welle trifft die Krise in erheblichem Umfang aber auch das Geschäft mit Kreditversicherungen und Reiseversicherungen. Lediglich in der Sparte für Autoversicherungen sieht man bei der Allianz geringe Auswirkungen. Durch die verbreiteten Ausgangsbeschränkungen sei der Verkehr stark zurückgegangen und damit auch das Unfallrisiko entsprechend gesunken. Wegen verschobener Anschaffungspläne bei Verbrauchern entwickelt sich das Neugeschäft in diesem Bereich allerdings ebenfalls nur schleppend.