Dividenden als Rendite – kontinuierliche Erträge bei Aktien
Haben Sie schon einmal in Aktien investiert? Vermutlich erhofften Sie sich, durch Kursgewinne eine gute Rendite zu erzielen. Manche Anleger entscheiden sich allerdings gegen die Wertpapiere, weil eben nicht – wie zum Beispiel bei Geldanlagen mit einer Zinsgutschrift – regelmäßige Erträge vereinnahmt werden können. Dies bezieht sich zumindest auf die eventuellen Kursgewinne, denn stattdessen können durchaus Kursverluste entstehen. Es gibt jedoch auch bei Aktien eine Möglichkeit, gut kalkulierbare Erträge zu generieren, nämlich in Form der Dividenden. Was in dem Zusammenhang die Dividendenrendite aussagt, erfahren Sie in unserem folgenden Beitrag.
Drei mögliche Ertragsarten bei Aktien
Zunächst möchten wir etwas näher darauf eingehen, welche Ertragsarten es bei Aktien gibt. Beachten Sie allerdings, dass nicht jede genannte Ertragsformen bei jeder Aktie vereinnahmt werden kann. Generell können Sie mit Aktien auf folgende Art und Weise Gewinne erzielen:
- Kursgewinne
- Währungsgewinne
- Dividenden
Kursgewinne sind sicherlich die bekannteste Form von Erträgen, die sich mit Aktien erzielen lassen. Der Gewinn entsteht dadurch, dass Sie das Wertpapier zu einem niedrigeren Preis gekauft haben, als Sie es später verkaufen können. Kursgewinne sind nicht unbedingt typisch für ein Investment in Aktien und entstehen nur dann, wenn die entsprechenden Papiere in einer fremden Währung notiert werden. Dann kann sich bei günstiger Entwicklung des Devisenkurses auch ein Gewinn ergeben, falls sich der Kurs der Aktie eigentlich nicht verändert.
Dividenden zählen zu den Erträgen, die nicht bei jeder Aktiengesellschaft anfallen, aber oft relativ gut kalkulierbar sind. Insbesondere bei den sogenannten Standardwerten finden sich regelmäßig Dividendenzahlungen, die teilweise über viele Jahre hinweg relativ gleichbleibend sind. Das bedeutet aber noch nicht, dass es sich um ein Wertpapier mit einer Dividendenrendite über dem Durchschnitt und somit um eine dividendenstarke Aktien handeln muss.
Dividende vs. Dividendenrendite: worin besteht der Unterschied?
Nicht wenige Anleger verwechseln häufig die Begriffe Dividende und Dividendenrendite bzw. wissen nicht, worin eigentlich der Unterschied besteht. Die Dividende ist ganz einfach die nominale Auszahlung, welche die Aktionäre erhalten. Beschlossen wird die Höhe der Dividende auf der jährlich stattfindenden Hauptversammlung. Sie erhalten also beispielsweise eine Dividende in Höhe von 1,50 Euro für jede Aktie, die Sie von der entsprechenden Aktiengesellschaft im Depot halten. Ob dies allerdings eine gute oder schlechte Rendite bezogen auf Ihren Kapitaleinsatz ist, lässt sich zu dem Zeitpunkt noch nicht sagen.
Um zu bewerten, wie attraktiv die Dividende ist, müssen Sie die sogenannte Dividendenrendite ermitteln. Diese bezieht nämlich den aktuellen Aktienkurs mit ein und stellt diesen in ein Verhältnis zur nominalen Dividende, welche Sie ausgezahlt bekommen haben. Wie die Dividendenrendite ermittelt wird und was man unter einem dividendenstarken Titel versteht, das erfahren Sie in unseren folgenden Abschnitten.
Wie berechne ich die Dividendenrendite?
Die Dividendenrendite ergibt sich, wenn Sie den Kurs der Aktie in ein Verhältnis zur nominalen Dividende setzen. Dafür gibt es eine Formel, die lautet:
Nominale Dividende (je Aktie) * 100 / Aktienkurs = Dividendenrendite
Füllen wir diese Formel einmal mit Leben. Angenommen, Sie besitzen 100 Aktien der Deutschen Telekom. Der aktuelle Kurs des Wertpapiers beläuft sich auf rund 16 Euro. Für das vergangene Geschäftsjahr hat die Deutsche Telekom eine Dividende in Höhe von 0,60 Euro gezahlt. Sie möchten nun wissen, wie hoch die Dividendenrendite ist. Dazu setzen Sie einfach die obigen Zahlen in die Formel ein, sodass sich folgende Berechnung ergibt:
0,60 Euro * 100 / 16 Euro = 3,75%
An dem Ergebnis erkennen Sie, dass die Dividendenrendite sich auf 3,75 Prozent beläuft. Nun wissen Sie natürlich noch nicht, ob es sich dabei um eine besonders gute, mittelmäßige oder schlechte Dividendenrendite handelt. Dazu benötigen Sie noch mehr Informationen, beispielsweise wie andere Aktiengesellschaften aus der gleichen Branche bei der Dividendenrendite abschneiden.
Dividendenrendite ändert sich jeden Tag
Ein wichtiger Punkt, den Sie im Zusammenhang mit der Dividendenrendite auf jeden Fall beachten sollten, ist die fortlaufende Aktualität. Die Dividendenrendite ist keine feste Größe wie die Dividende, die sich lediglich einmal im Jahr ändern würde. Stattdessen unterliegt die Dividendenrendite ganz einfach aus dem Grund einer meistens täglichen Veränderung, weil sich der Aktienkurs des Unternehmens entwickelt. Da der Kurs der Aktien neben der nominalen Dividende sofortigen Einfluss auf die Dividendenrendite hat, ist dies leicht zu erklären.
Dies führt allerdings dazu, dass aus einem vielleicht noch vor einem Jahr dividendenstarke Titel mittlerweile eine Aktien geworden sein kann, die über eine maximal noch mittelmäßige Dividendenrendite verfügt. Dies kann allein dadurch geschehen sein, dass der Kurs der Aktie gestiegen ist, was im Grunde positiv zu bewerten ist. Dies zeigt allerdings auch ein gewisses Paradoxum der Dividendenrendite. Fällt nämlich der Aktienkurs, steigt – rein rechnerisch – die Dividendenrendite. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass Kurssteigerungen sich negativ auf die Dividendenrendite auswirken.
Was sind Dividendentitel?
Um das Prädikat Dividendentitel zu erhalten, ist nicht allein die Höhe der aktuellen Dividendenrendite ausschlaggebend. Diese ist nämlich nicht so aussagekräftig, wie Sie im vorherigen Abschnitt erfahren haben. Da sich Kursveränderungen deutlich auf die Höhe der Dividendenrendite auswirken können, gibt es immer wieder Aktien, die zum Beispiel eine Dividendenrendite von über zehn Prozent erreichen. Es kann allerdings passieren, dass drei Wochen später bereits eine wesentlich geringere Dividendenrendite vorhanden ist.
Aus diesem Grund gibt es mehrere Merkmale, die ein Aktientitel für gewöhnlich haben muss, um als Dividendentitel oder dividendenstarke Aktie bezeichnet zu werden. Im Allgemeinen handelt es sich dabei um die folgenden Eigenschaften:
- Dividende wird seit vielen Jahren gezahlt
- Höhe der Dividende relativ stabil
- Vergleichsweise geringe Volatilität des Aktienkurses
- Stabiles Unternehmen
Die Aktie einer ausländischen Firma, die zudem als Nebenwert bezeichnet wird und zum ersten Mal eine Dividendenrendite von aktuell zum Beispiel acht Prozent aufweisen kann, würde demzufolge noch lange nicht als Dividendentitel gelten. Ein größeres Unternehmen, dessen Aktien hingegen zum Beispiel im Leitindex des Landes notieren und das schon seit mehr als zehn Jahren jedes Jahr eine stabile Dividende ausgeschüttet, würde hingegen durchaus bei den entsprechenden Wertpapieren das Prädikat Dividendentitel erhalten. Voraussetzung wäre dann nur noch, dass die Dividendenrendite tatsächlich über einen längeren Zeitraum hinweg über dem Durchschnitt liegt.
Dividendentitel einzelnen selektieren oder Alternativen nutzen?
Wenn Sie gerne von Dividendentiteln und der damit verbundenen überdurchschnittlichen Dividende profitieren möchten, gibt es dazu mehrere Möglichkeiten. Zum einen haben Sie natürlich die Chance, sich selbst mit dem Thema zu beschäftigen und aktiv nur dividendenstarke Aktien in Ihr Portfolio aufzunehmen. Dies erfordert allerdings einen gewissen Arbeits- und damit auch Zeitaufwand. Zudem müssen Sie sich am Markt auskennen, um tatsächlich die richtigen Aktien auszuwählen.
Eine bequemere und auch gleichermaßen einfache Alternative wäre es, wenn Sie Anteile an sogenannten Dividendenfonds erwerben. Es handelt sich dabei um Aktienfonds, die ausschließlich oder zumindest zum großen Teil Dividendentitel ins Portfolio aufnehmen. Darüber hinaus muss nur noch gewährleistet sein, dass die ausgezahlten Dividenden gutgeschrieben bzw. zumindest in Form eines günstigeren Fondsanteils wieder angelegt werden.
Darüber hinaus existieren am Markt noch einige weitere Produkte, die sich auf Dividendentitel beziehen können. Zu nennen sind hier vor allem bestimmte Baskets oder auch Zertifikate, denen ein so genannter Dividendenindex zu Grunde liegt. Für das regelmäßige Sparen sind zum Beispiel ETFs gut geeignet. Dann müssen Sie lediglich darauf achten, dass es sich beim zu Grunde liegenden Index um einen sogenannten Dividendenindex handelt, wie zum Beispiel den DivDAX.