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Arbeitslosigkeit

Der DAX im Spannungsbogen zwischen Ukraine Krieg und Inflation

Die Unsicherheiten an den Börsen sind nach vor sehr hoch mit dem Ukraine Krieg, der rekordhohen Inflation und der Null-Covid-Strategie in China. Die ganz große Angst an den Börsen ist die Stagflation. Also eine Rezession bei einer hohen Inflation. Das treibt den DAX wie auch die Weltbörsen momentan um.

Die Null-Covid-Strategie in China führt zu weiteren großen Lieferkettenprobleme. Der Ukraine Krieg und seine Folgen sind für die europäische Energiesicherheit und Energiekosten fundamental ein hohes Wirtschaftsrisiko. Vor allem für Europa. Die rekordhohen Inflationsraten führen zwangsläufig weltweit zu höheren Zinsen.

Steigende Zinsen sind für die Börsen wohl das Hauptproblem. Durch höhere Zinsen steigen die Anleihenrenditen und gewinnen als Anlagealternative damit an Attraktivität. So werden Anleihen zur ganz direkten Konkurrenz zu einem Aktieninvest. Jedoch sind wir noch lange nicht an dem Punkt angelangt,in dem Anleihen wirklich eine direkte Konkurrenz zu Aktien sind. Dazu sind die Anleihenrenditen nach wie vor noch zu niedrig.

Den ersten Hoffnungsschimmer bei der Inflation gab es in der letzten Woche. Die US-Inflation ging im April erstmals seit August 2021 wieder zurück. Die US-Inflation fiel im April auf 8,3 %, nach 8,5 % im März. Diese 8,5 % war die höchste Inflationsrate in den USA seit 1981. Mit der Inflationsentwicklung in den USA im April stellt sich nun die Frage: Ist der Inflationshöhepunkt damit überschritten?

Es gibt trotz der hohen (konjunkturellen) Risiken auch durchaus positives für die weitere Entwicklung an den Börsen. Viele große Indizes haben seit ihren Hochs sehr deutlich korrigiert. Damit könnten die Börsen vielleicht auch schon zu viel vorweggenommen haben. Der DAX zum Beispiel hat kräftig korrigiert von 16.600 (Anfang 2022) auf 13.400 in der letzten Woche. Das ist ein Minus von fast 20 % innerhalb 15 Wochen. Für einen solch großen und relativ breit gestreuten Index wie dem DAX, ist das schon sehr heftig.

Viele Unternehmen sind sehr robust aufgestellt. Siehe die Automobilhersteller, die trotz rückläufigen Autoverkäufe, reihenweise Rekordgewinne aufweisen. Die Arbeitslosigkeit ist derzeit überhaupt kein Problem. In der Eurozone liegt die Arbeitslosenquote mit 6,8 % auf einem Rekordtief. In den USA herrscht quasi Vollbeschäftigung. Das US Investoren-Sentiment, Bull/Bear, liegt aktuell auf dem Tief wie beim Höhepunkt der Finanzkrise 2008. Die Stimmung der US Privatinvestoren ist also derzeit extrem negativ. Das könnte ein sehr guter Stimmungsindikator sein, dass möglicherweise die Börsen das Schlimmste schon hinter sich haben.

Rein von der Charttechnik her konnte der DAX in der letzten Woche mit dem 61,80er Fibonacci Retracement eine sehr wichtige charttechnische Unterstützung bei 13.389 Punkte knapp verteidigen. Durch dieses Wochentief lässt sich ein kurzfristiger Aufwärtstrend beim DAX konstruieren. Das Big Picture des DAX zeigt nun eine sehr markante Dreiecksbildung, mit dieser kurzfristigen Aufwärtstrendlinie (Tiefs im März und April) und der großen Abwärtstrendlinie ab dem Allzeithoch. Eine solche Dreiecksformation ist in der Charttechnik eines der wichtigsten Signale überhaupt. Ausgeprägt ist diese Dreiecksformation noch nicht. Es dürfte wohl noch eine ganze Weile lang dauern bis diese Dreiecksformation wirklich charttechnisch zur Geltung kommen könnte. Sie ist aber für die Unterseite des DAX wichtig, denn die liegt bei 13.600 Punkte und ist damit eine charttechnische Absicherung nach unten. Dass sich das Chartbild des DAX jedoch deutlich aufhellt, müsste der DAX über den kurzfristigen Korrekturtrend von Anfang April springen, der aktuell bei 14.173 Punkte liegt. Somit definieren sich derzeit zwei klare Chartmarken beim DAX: Nach unten sind das 13.600 und nach oben 14.173.