• Loading stock data...
Lightning-Transaktionen

El Salvador ein Jahr nach der Einführung von Bitcoin

Der Bitcoin-Kurs hat einen Einbruch von mindestens 60 Prozent erlebt, nachdem El Salvador diese Cryptowährung vor einem Jahr offiziell als Zahlungsmittel eingeführt hat. Ob letztlich dieses Projekt erfolgreich ist oder nicht, darüber sind sich die Experten noch uneinig.

Die Einführung von Bitcoin in El Salvador fand vor einem Jahr statt

Seit dem siebten September 2021 gibt es Bitcoin in El Salvador als gesetzliches Zahlungsmittel in dem ersten Land auf der ganzen Welt. Jedoch verlief diese Einführung nicht so reibungslos wie gedacht. Nayib Bukele, der Präsident des Landes, versprach damals, dass vor allem die Teile der Bevölkerung von dem Einführen der Cryptowährung einen Nutzen daraus ziehen würden, welche zu dem Bankensystem keinen Zugang haben. Früher betraf das auf jeden Fall etwa 70 Prozent der Einwohner von El Salvador. Als weitere Vorteile sah die lokale Regierung, dass ausländische Investitionen über Bitcoin vereinfacht, neue Arbeitsstellen geschaffen und die Abhängigkeit vom US-Dollar verringert werden.

Die salvadorianische Regierung traf die Entscheidung, ihre ersten 200 Bitcoins sich am sechsten September 2021 zu erwerben. Dafür bezahlte sie 10,36 Millionen US-Dollar. Somit lag der durchschnittliche Preis der gekauften Cryptowährung bei etwa 51.800 US-Dollar. Die Wertentwicklung von Bitcoin schritt seitdem nicht gerade vorteilhaft voran.

Es wird über den Erfolg dieses Projekts gestritten

El Salvador hat inzwischen in seinem Bestand insgesamt 2.381 Bitcoin, die sich aus zehn Käufen der Regierung ergeben. Aktuell sind diese circa 61,5 Millionen US-Dollar weniger wert, als dieses Land ursprünglich hierfür bezahlt hatte. Allerdings zeigt sich der salvadorianische Finanzminister Alejandro Zelaya optimistisch. Er meint, dass es keinerlei Verluste gibt, solange die digitalen Münzen von El Salvador nicht veräußert werden.

In der Vergangenheit erfolgten auf die salvadorianische Finanzpolitik immer wieder verbale Angriffe. Die Einführung von Bitcoin bezeichneten die meisten Branchenbeobachter als ein Experiment, das gescheitert ist. Andere dagegen sahen im Falle El Salvadors ein entscheidendes Vorbild für das Akzeptieren von digitalen Währungen. Das könnte nämlich dazu führen, dass in Zukunft ebenso weitere Länder den Erwerb von Bitcoin durchführen würden.

Gemäß der Zentralbank El Salvadors haben die Bürger des Landes, die im Ausland leben, zwischen Januar und Mai 2022 Überweisungen von mindestens 50 Millionen US-Dollar getätigt. Aufgrund der Einführung der Cryptowährung in El Salvador kam es da zudem im Jahr 2022 zu einer Zunahme der Lightning-Transaktionen von 400 Prozent. In der ersten Jahreshälfte von 2022 erfolgte auch der starke Anstieg des Tourismus, den die Experten unterdessen der Einführung von Bitcoin zuschreiben.

Die Personen, welche also schon jetzt das Projekt als misslungen erklären, verurteilen möglicherweise etwas vorschnell.