Die deutsche Baubranche hat 2020 gute Geschäfte gemacht!
Die zyklischen Bewegungen an den Börsen haben inzwischen viele Werte wieder so richtig in Fahrt gebracht. Ganz übersehen wurde bislang, dass es der Bauwirtschaft wegen Corona zu keinem Zeitpunkt schlecht ging. Unseren Fokus wollen wir daher heute mal auf die HOCHTIEF Aktie (WKN: 607000; ISIN: DE0006070006) richten.
Ein kurzer Blick auf den Chart
Im absoluten Maximum stand der Aktienkurs 2017 bei circa 173 Euro. Ausgelöst durch die Corona-Ängste der Anleger sackte die Aktie im März 2020 von 116 auf gut 44 Euro ab, rappelte sich aber schnell wieder auf. Doch von ihrem „Vor-Corona-Niveau“ ist der Kurswert nach wie vor noch weit entfernt. Im Moment dümpelt diese Aktie mit einer Dividendenrendite von 5,4 Prozent abgeschlagen zwischen 74 und 75 Euro herum. Wir sehen hier noch ordentlich Nachholbedarf.
Wie steht es gerade um die Bauwirtschaft im Allgemeinen?
Die deutsche Baubranche hat 2020 wahrlich gute Geschäfte gemacht, verzeichnete das Bauhauptgewerbe eine Umsatzsteigerung gegenüber 2019 von 4,9 Prozent. Es war das achte Jahr in Folge, dass die Umsätze auf dem Bau signifikant gesteigert werden konnten. Allein beim Straßenbau und bei der Errichtung von Schienenstrecken blieben die Umsätze geringfügig unter den Zahlen des Vorjahres.
Ein Sprecher des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie (HDB) drückte es dann so aus, dass sich die Bauwirtschaft wieder einmal mehr als die Stütze der Gesamtwirtschaft erwiesen hat. Geholfen hat dabei in der Tat die temporär begrenzte Mehrwertsteuerabsenkung im zweiten Halbjahr von 2020, die viele Bauherren zum Handeln motiviert hat.
Auch und gerade der Boom im Wohnungsbau trieb die Bauindustrie vehement an.
Doch es gibt einen Wermutstropfen. Pandemiebedingt müssen die öffentlichen Auftraggeber bei größeren Investitionen etwas vorsichtiger agieren. Die Lage der meisten kommunalen Haushalte ist zurzeit mehr als angespannt, so jedenfalls äußerte sich der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes (ZDB).
Wie erwartet wecken die hervorragenden Geschäfte im Baugewerbe bei den Gewerkschaften Begehrlichkeiten. Die IG Bauen Agrar Umwelt kündigte bereits an, dass sie im Zuge der im Mai startenden Tarifrunde dafür kämpfen wird, dass es zu einem kräftigen Einkommensplus kommen soll. Bundesvorstandsmitglied Carsten Burckhardt erläuterte weiter, dass es für die ungefähr 850.000 Beschäftigten in der Baubranche eine Anerkennung für deren Einsatz unter den erschwerten Pandemiebedingungen geben müsse.