DAX
Der Ukraine Krieg hat die Börsen und damit auch den DAX voll im Würgegriff. Kommen gute News vom Ukraine Krieg, dann geht es mit den Börsen nach oben, gibt es schlechte News vom Ukraine Krieg, dann geht es nach unten.
Der Ukraine Krieg wird mit Sicherheit die Inflation verschärfen, die ja schon vor dem Krieg auf hohem Niveau gelegen ist. Das belastet den DAX, denn dadurch wird der Druck auf die Notenbanken erhöht die Zinsen schneller zu erhöhen als die Marktteilnehmer das derzeit erwarten. Hohe Zinsen sind aber für die Börsen generell nicht positiv. Auf der anderen Seite bieten aber Aktien auch einen Inflationsschutz.
Die Wirtschaft leidet durch den Ukraine Krieg und kämpft dazu immer noch mit den Problemen der Covid-Pandemie, die zu großen Lieferkettenproblemen, sehr hohe Rohstoffkosten, Energiepreisen und Seefrachtkosten geführt haben. Vor allem die Industrieunternehmen stecken aus diesen Gründen in einer handfesten Kostenkrise. Diese Kostenkrise wird die Industrieunternehmen in den kommenden Monaten weiter belasten.
Die Risiken an den Börsen sind aktuell sehr hoch. Offenbar hoffen aber Anleger auf ein schnelles Ende des Krieges in der Ukraine oder sie setzen auf neue Konjunkturstützen durch die Regierungen. Eine solche Konjunkturstüze kam nun überraschend von der Bank of Japan. Die japanische Zentralbank kündigte neue Anleihenkäufe in unbeschränktem Umfang an um den Anstieg der Anleihe-Renditen zu stoppen. Damit geht die japanische Zentralbank quasi wieder zum Gelddrucken über und stellt so den Märkten zusätzliche Liquidität zu Verfügung.
Nach dem tiefen Sturz des DAX zu Beginn des Ukraine Krieges (von 15.500 Punkte auf das Märztief 12.439 Punkte) gab es eine Erholungsrally um rd. 2.000 Punkte. Nun sucht der DAX seine Richtung. Rein von der Charttechnik sollte der DAX nach unten bei 13.500/13.800 Punkten gut abgesichert sein.
Ob die Charttechnik momentan wirklich großartig weiter hilft um die Entwicklung des DAX gut einschätzen zu können ist die ganz große Frage, denn es könnten stündlich neue News zum Ukraine Krieg rein flattern und schon bewegt sich der DAX in die eine oder andere Richtung.
Von der American Association of Individual Investors gab es in dieser Woche die neuste Sentimenterhebung. Dabei ergab sich eine relativ besondere Stimmungslage. Der Anteil der „neutral gestimmten“ US-Aktienprivatanleger liegt bei 41%. Das ist der höchste Stand seit Anfang 2020. Ein solch hoher Anteil von an der Seitenlinie stehenden Privatinvestoren könnte zu einer Etablierung eines neuen Trends führen.