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Arbeitslosigkeit

Der Dax in Zeiten des Krieges, steigender Zinsen sowie Inflation

Der deutsche Aktienindex bekommt derzeit von allen Seiten ein wenig Gegenwind und in der Kombination ergibt sich eine ausgeprägte Korrektur. Rund 2 Jahre nach dem Ausbruch von Corona, zahlreichen Lockdowns auf der ganzen Welt und einem darauf folgenden Dax Crash von rund 40 Prozent ist der Aktienmarkt in einer neuen Abwärtsphase angekommen. Zu euphorisch waren die Investoren gewesen, nachdem Corona immer weiter in den Hintergrund geraten ist und die Impfstoffe bzw. die fortschreitende Grundimmunisierung der Bevölkerung die Situation deutlich entspannt haben. Auch die Hilfsprogramme vieler Staaten haben den Markt mit ausreichend Liquidität versorgt und einen Kollaps der Wirtschaft verhindert.

Nachdem der Dax bis Ende 2021 auf ein neues Allzeithoch von mehr als 16.000 Punkten gestiegen war, ist der Leitindex mittlerweile auf rund 13.000 Punkten gefallen. Ein deutlicher Abschlag, was auf der einen Seite mit der Ende 2021 relativ teuren Bewertung der deutschen Aktien zu tun hat, auf der anderen Seite mit zahlreichen Ängsten der Anleger. Die Stimmung ist nicht gut, viele Menschen trauen der Situation nicht und legen ihr Geld lieber in sicherere Investments wie Staatsanleihen. Da die Notenbanken, vor allem in den USA, die Leitzinsen deutlich angehoben haben und auch weitere Zinsschritte angekündigt wurden, profitieren Anleger von größeren Zinszahlungen (Kupons) der jeweiligen Anleihen. Mit der Drohung steigender Zinsen wird der Dax nachhaltig belastet.

Es besteht die Sorge, die ohnehin schwächelnde Wirtschaft zu torpedieren, mehr Arbeitslosigkeit zu verursachen und die Gewinne der Unternehmen schrumpfen zu lassen. Eine weitere Sorge ist die Verschuldung vieler Unternehmen als auch der Staaten. In den vergangenen Jahren haben viele Institute von fallenden Zinsen profitiert, mussten wenig Geld für neue Schulden in die Hand nehmen und konnten so, günstig wie nie zuvor, in neue Projekte investieren.
Wenn die Leitzinsen steigen, werden die Schulden teurer. Allein der deutsche Staat muss dann viele Milliarden an Mehrausgaben einplanen, südeuropäische Staaten werden es, wie zu Zeiten der europäischen Schuldenkrise, deutlich schwerer haben.

Die letzten Krisen haben allerdings auch gezeigt, dass Ängste kein guter Ratgeber sind und nach jedem Tief ein neues Hoch entstehen kann. Die Frage ist nur, wann das passieren wird. Der Aktienmarkt wird sich an die neue Situation gewöhnen und irgendwann wieder die Zukunft in den Fokus nehmen. Und die ist langfristig gesehen positiv. Die Wirtschaft wird durch neue Innovationen bzw. die Digitalisierung wachsen und wieder höhere Gewinnmargen erzeugen. Letztlich wird sich das auch positiv auf den Dax auswirken.