Allianz – dem starken Zugpferd im Dax ist schwindelig vor Geld
Vor wenigen Tagen schüttete die <strong>Allianz Aktie</strong> (WKN: 840400, ISIN: DE0008404005) eine Dividende von 9,60 Euro pro Anteil aus, das entspricht aktuell einer <strong>Dividendenrendite</strong> von circa <strong>6,3 Prozent</strong> und das ist ordentlich. Möglich ist so etwas, weil Europas größte Versicherungsgesellschaft trotz Corona einen Milliardengewinn eingefahren hat, wenngleich COVID-19 die Allianz auch schon richtig viel Geld gekostet hat.
Auf 700 Millionen Euro beziffert Finanzvorstand Giulio Terzariol die zusätzlichen Kosten. Der <strong>Nettogewinn</strong> des Münchener Konzerns sank im ersten Quartal verglichen mit dem Vorjahr um fast 29 Prozent auf nur noch <strong>1,4 Milliarden Euro</strong>. Neben der Corona-Pandemie waren es vor allem Stürme in Europa und Buschfeuer in Australien, die allein 400 Millionen Euro verbrannten.
<h2>Einnahmenseite</h2>
Die bei Versicherungen sehr ungeliebte Schaden-Kosten-Quote erklomm im Berechnungszeitraum ganze 97,8 Prozent. Anschaulich bedeutet das, dass von jedem eingenommenen Euro für gemeldete Schäden 97,8 Cent wieder ausgegeben werden mussten, wobei aber auch die Verwaltung einen kleinen Teil davon gefressen hat. Ohne die erwähnten Naturkatastrophen und ohne Corona hätte diese Quote aller Wahrscheinlichkeit nach bei ungefähr 94 Prozent gelegen.
Insbesondere wegen der extrem niedrigen Zinsen fiel das operative Ergebnis in der Sparte Lebens- und Krankenversicherung um circa 25 Prozent auf 819 Millionen Euro zurück. Neben dem Versicherungsgeschäft ist die Allianz auch einer der ganz großen Vermögensverwalter. Was an den Finanzmärkten gerade passiert, darf mit Fug und Recht als Panik bezeichnet werden.
<h3>Tochterunternehmen</h3>
So haben die Kunden der Tochtergesellschaften AGI und Pimco insgesamt schon 46,6 Milliarden Euro abgezogen. Das gesamte von der Allianz verwaltete Vermögen fiel im ersten Quartal um fast 130 Milliarden Euro (sechs Prozent) und beträgt jetzt noch 2,1 Billionen Euro. Interessanterweise hat es die Allianz geschafft, das operative Ergebnis dieser Sparte trotzdem um fast 20 Prozent auf 679 Millionen Euro zu steigern. Das ist schon fast Zauberei.
<h2>Gesamtbilanz</h2>
Schon Ende April berichtete die Allianz, dass das operative Konzernergebnis um 22 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro eingebrochen ist. Gemäß der Einschätzung des Finanzchefs wird der Konzern gegen Jahresende im Versicherungsgeschäft in etwa zehn Prozent unter der bisherigen Planung liegen. Mit Verlusten um 400 Millionen Euro wird vor allem im Entertainment-Bereich gerechnet, hiermit sind allem voran Versicherungen von Großveranstaltungen gemeint.
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