War das ein nachhaltiger Höhenflug beim Drohnenhersteller Parrot?
Der Kurs der Parrot Aktie (WKN: A0J3D7 ISIN: FR0004038263) hat im Juli einen Kurssprung von circa 2,50 auf 4,00 Euro hingelegt. Was könnte wohl der Grund für den so plötzlichen 60-prozentigen Anstieg sein?
Parrot SA entwickelt und verkauft in Frankreich unterschiedliche Geräte zur drahtlosen Kommunikation. Gelistet ist das Unternehmen im CAC Small (früher CAC Small 90), einem Aktienindex an der Pariser Börse. Schon im Jahre 2010 wurde auf der „International Consumer Electronics Show“ in Las Vegas erstmals die „Parrot AR.Drone“ vorgestellt.
Parrot AR.Drone
Dabei handelt es sich um einen ferngesteuerten Mini-Quadrocopter, der via App, die sowohl für Android als auch Apple iOS zur Verfügung steht, gesteuert werden kann. Den „Bebop“-Quadcopter gibt es inzwischen schon in seiner zweiten Version, die sich dadurch auszeichnet, dass die Steuerung optional per Skycontroller oder Smartphone erfolgen kann.
Im Jahre 2016 brachte Parrot die „Parrot Disco“ auf den Markt, ebenfalls eine Drohne, aber mit ganz besonderen Vorzügen. Es gibt sie als Sonderausführung eines sogenannten Nurflügelflugzeugs, das kombiniert mit einem head-mounted Display das schnelle Flugerlebnis in den Vordergrund stellt.
Weitere typische Produkte von Parrot sind zum Beispiel:
- Bluetooth Headsets
- Digitale Bilderrahmen
- Drahtlose Lautsprechersysteme
- Freisprecheinrichtungen
Warum gerade jetzt dieser Kurssprung?
Doch besondere Nachrichten über das Unternehmen, die den oben angesprochenen Kurssprung rechtfertigen könnten, gibt es weit und breit nicht. Parrot verfügt mit circa 96 Millionen Euro nur über einen relativ kleinen Börsenwert. Bei solchen Unternehmen wirkt es sich schnell auf den Kurs aus, wenn sich ein Investor mal für ein größeres Engagement entscheidet. Insofern sind solche „Kurshüpfer“ bei Unternehmen dieser Größenordnung recht normal.
Tatsächlich notiert die Aktie unter ihrem Buchwert, auch mit Blick auf den Netto-Bargeldbestand. Die fundamentalen Daten von Parrot sehen jedenfalls noch nicht so vielversprechend aus. Im ersten Quartal 2020 schrumpfte der Umsatz sogar. Auf jeden Fall lässt sich feststellen, dass diese Aktie im Moment noch nicht zu hoch bewertet ist. Nach ihrem kurzen Höhenflug am 22. Juli 2020 ist sie ja schnell wieder abgestürzt und dümpelt mit Stand 10. August wieder bei 2,90 Euro herum. Charttechnisch sehen wir bei 2,75 Euro eher einen Kaufkurs.