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Areal Fotografy Öl und Gas Plattform von Drohne aufgenommen.

Wann endet der Fall von BP?

Heute möchten wir mal ein eher weniger beachtetes „Ölpapier“ unter die Lupe nehmen, weil wir glauben, dass ein Einstiegszeitpunkt nahe liegt. Die Rede ist von der BP PLC Aktie (WKN: 850517, ISIN: GB0007980591).

Betrachtung des langfristigen Chartverlaufs

In den Jahren 2006 und 2007 erreichte sie Kurswerte von mehr als 9 Euro, ging im Sog der Bankenkrise Anfang 2009 auf 5 Euro zurück, um im Frühling 2010 wieder auf 7,50 Euro zu klettern. Dann passierte etwas ganz Schlimmes. Eine schwere Ölpest im Golf von Mexiko wurde am 20. April 2010 durch Explosionen auf der Ölbohrplattform „Deepwater Horizon“ ausgelöst.

Dieses grässliche Ereignis bildete sich natürlich sofort im Aktienchart ab, der auf 4 Euro zurückfiel. Unter großer Volatilität setzte die Aktie dann zu einem langen Seitwärtstrend an, der sie bis zur Corona-Krise zehn Jahre lang auf ein Niveau um 6 Euro vorantrieb.

Der jähe Corona-Absturz lies den Kurs auf gut 2,50 Euro fallen, ein drastischer Abgang, der jenem von 2010 nicht unähnlich ist. Danach hat die Aktie im Juni zwar noch einmal die 4,20 Euro berührt, um seitdem nur noch zu fallen, und zwar beschleunigt. Was ist da los, weist die Aktie doch noch immer eine Dividende von 7,45 Prozent aus?

Liegt hierin vielleicht eine Ursache?

Nach längerem Tauziehen hat die US-Regierung grünes Licht für die Förderung von Erdgas und Erdöl in Alaska gegeben. Bezeichnenderweise handelt es sich aber dort um ein arktisches Naturschutzgebiet mit der Folge, dass viele Umweltschützer und auch die ansässigen Ureinwohner alles andere als amüsiert darüber sind.

Am 24. August 2020 reichten gleich mehrere Organisationen Klagen vor Gericht ein. Die Beklagten sind unter anderem das Büro für Landverwaltung und Innenminister David Bernhardt. Den Klägern geht es darum, dass die geplanten Versteigerungen von Bohrrechten eindeutig gegen verschiedene Naturschutzgesetze verstoßen.

Parallel zur Steuerreform des Jahres 2017 war die Ausbeutung der Vorkommen in Alaska durch den US-Kongress, in dem damals die Republikaner eine Vorherrschaft besaßen, beschlossen worden. Für die Festlegung der Rahmenbedingungen sorgte sodann das US-Innenministerium. Darin steht geschrieben, dass im nordöstlichen Alaska auf bis zu acht Prozent der Fläche des „Arctic National Wildlife Refuge“ Explorationsbohrungen zugelassen werden. Gemäß Auskunft von Bernhardt sollen die Versteigerungen der ersten Bohrrechte schon im Dezember 2020 starten.

Ob das dann den unteren Turnaround im Chart der BP-Aktie bedeutet, dazu sagte er allerdings nichts.