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Pop Art Superheld. Junge gut aussehende glückliche Mann in einer Superheldenkostüme Fliegen, die große Schachtel mit superschnellem Liefertext halten. Vektorgrafik im Retro-Pop-Art-Comic-Stil. Lieferpostvorlage.

Delivery Hero ist neues Dax-Mitglied

Die Delivery Hero Aktie (WKN: A2E4K4, ISIN: DE000A2E4K43) rückt vor auf den DAX-Platz von Wirecard, die diesen zu Recht räumen muss. Ausgeliefert wird von diesem internationalen Held genau das, was wir alle täglich brauchen: Essen.

Das Unternehmen mit Sitz in Berlin füllt das „Loch“ im Dax aus, das Wirecard so plötzlich hinterlassen hat, gab die Deutsche Börse am Abend des 19. August in Frankfurt bekannt. Damit ist Delivery Hero nach dem Immobilienkonzern Deutsche Wohnen gleich das zweite Berliner Unternehmen, das den Ritterschlag erhält, in den beliebten deutschen Aktienindex aufzusteigen.

Aber warum ausgerechnet Delivery Hero?

Das einstige Start-up Unternehmen betreibt in über 40 Ländern Bestellplattformen, über die lokale Anbieter ihre Gerichte feilbieten, und beschäftigt so immerhin 25.000 Mitarbeiter, circa 1.300 davon allein in Berlin. Vermittelt werden dabei passende Lieferdienste, die die Produkte der Restaurants „an den Mann bringen“. Sein Geld verdient Delivery Hero durch Provisionen, die die teilnehmenden Restaurants für den Vermittlungsservice entrichten. Darüber hinaus betreibt Delivery Hero eigene Lieferdienste sowie Großküchen.

Mit Pizza.de, Foodora und Lieferheld hatte Delivery Hero seine Geschäfte in Deutschland gemacht. Seitdem der niederländische Konkurrent Takeaway diese Aufträge in seine Plattform Lieferando integriert hat, ist Delivery Hero in Deutschland gar nicht mehr aktiv tätig. Über die Hälfte des Umsatzes machte das Unternehmen 2019 in Nordafrika und im Nahen Osten.

Wie steht es denn um die Finanzen?

Im ersten Halbjahr 2020 lag der bereinigte Verlust vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen bei fast 320 Millionen Euro, alle Achtung. Dennoch gibt Delivery Hero vor, in 2020 einen Umsatz um 2,7 Milliarden Euro machen zu wollen. Begründet wird die frohe Hoffnung auf eine Umsatzverdoppelung durch die Corona-Krise.

Angesichts der überaus mysteriösen Wirecard-Insolvenz überarbeitete die Deutsche Börse (endlich) ihr Regelwerk. Gemäß den neuen Vorgaben müssen zahlungsunfähige Unternehmen mit einer Galgenfrist von nur zwei Handelstagen nun sehr schnell aus der Liste der erlauchten Dax-Unternehmen ausscheiden. Man darf also gespannt sein, wie lange Delivery Hero der Dax-Riege angehören wird.

Der Chartverlauf der Aktie des Unternehmens ist auf jeden Fall beeindruckend. Mitte November 2019 beschleunigte sich der Kurs fulminant von 45 auf 70 Euro zum Jahreswechsel. Die Corona-Krise halbierte die Gewinne kurzfristig, um am 18. August den bislang maximalen Kurswert von 105 Euro zu erreichen. Obwohl wir nicht dafür bekannt sind, als Pessimisten zu gelten, meinen wir doch, so ganz leichte Anzeichen einer Blasenbildung zu erkennen.