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Kryptowährungen regen zur Spekulation an

Kürzlich stoppte Tesla jedwede Zahlungen mit der Kryptowährung Bitcoin. Wie aus heiterem Himmel hat der Konzern plötzlich verstanden, dass dieses merkwürdige Geld ein Stromfresser ohne Gleichen und daher als umweltschädlich einzustufen ist. Tesla-Chef Elon Musk twitterte daher am 12. Mai, dass es vor allem Kohle sei, die zur Herstellung und für Transaktionen von Bitcoins tonnenweise verbrannt wird.

Darauf stürzte der Preis für den Bitcoin sogleich um mehrere Tausend Dollar von circa 54.800 auf „nur noch“ 45.700 US-Dollar ab, erholte sich aber bald wieder auf über 50.000 Dollar. Im Schlepptau dieser „traurigen“ Entwicklung fiel auch die zweitgrößte Digitalwährung Ether um ungefähr sieben Prozent und das Krypto-Meme Dogecoin, Binance Coin sowie Ripple mussten ebenfalls Federn lassen.

Andere Unternehmen könnten ähnlich agieren

Der Analyst Timo Emden von Emden Research gab zu bedenken, dass hinter Teslas proaktivem Handeln ein gewisser politischer Druck stehen könnte, denn mit der Wahl von Joe Biden hat sich der Mainstream etwas in Richtung einer neuen Umweltdebatte hin verschoben. Für uns stellt sich hier eher die Frage, ob es sich dabei nicht um eine groß angelegte Masche des Geldverdienens handelt. Wenn ein „Big Player“ vom Format eines Elon Musk eine derartige Meldung via Twitter lanciert, dann kennt der im Vorfeld die Reaktionen an den Börsen. So etwas kommt einer Lizenz zum Gelddrucken gleich.

Dennoch bekannte sich Musk als Fürsprecher der Branche und glaubt nach wie vor an die große Zukunft der Kryptowährungen. Erst im März hatte Tesla ja propagiert, dass Bitcoins für den Kauf von Elektroautos akzeptiert werden, und kurz davor hatte Tesla bekannt gegeben, dass der Konzern circa 1,5 Milliarden Dollar in Bitcoins investiert hat. Auch diese Info vermehrte das Tesla-Vermögen in nur einer Sekunde ganz erheblich.

Was hat es mit dem Mining auf sich?

Zur Produktion von Bitcoin & Co. sind sehr energie-intensive Rechenprozesse erforderlich, was als Mining bezeichnet wird. Das hat zu Recht schon seit längerer Zeit viele Umweltschützer auf den Plan gerufen, was so ein Unternehmen wie Tesla heutzutage nicht kalt lassen darf. Daher auch die Aussage von Elon Musk, den Bitcoin-Handel so lange auszusetzen, bis die Energiebilanz deutlich verbessert werden kann.

Fakt ist, dass Tesla im ersten Quartal 2021 Bitcoins im Wert von knapp 300 Millionen Dollar verkauft hat. Verdient wurde an diesen Geschäften ungefähr 100 Millionen Dollar. Da stellt sich doch die Frage, ob man Tesla noch zu den Autoproduzenten oder besser zu den Finanzspekulanten zählen sollte.

Die Diskussion über die Umweltbilanz von Bitcoin & Co. ist nicht neu. Deshalb ist die Frage, warum Tesla erst jetzt die Reißleine zieht, eben mehr als berechtigt. Die Online-Plattform Digiconomist plädiert für umweltfreundlichere Krypto-Technologien und veröffentlicht regelmäßig den „Bitcoin Energy Consumption Index“. Demzufolge verbraucht Bitcoin zurzeit so viel elektrische Energie wie Holland und der „CO2-footprint“ dieser digitalen Währung entspricht in etwa dem von Singapur.