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Später Nachmittagsverkehr.Verkehrsstau. Autos. Urbane Szene.

VW kommt langsam wieder in Fahrt

Auf der Volkswagen VZ Aktie (WKN: 766403, ISIN: DE0007664039) liegt offenbar beim Kurs von 150 Euro eine schwere Hypothek, die kaum wegzustoßen gelingt. Gemeint ist der Dieselskandal, den das Management von VW so gern mit Erfolgen in der Elektromobilität übertünchen will. Doch hier und da kommt so eine Meldung herein, dass sich ein ehemaliger hochrangiger Manager vor Gericht verantworten muss, und überdies habe es ja noch mehr unzulässige Abschalteinrichtungen gegeben.

Rückstellungen belasten weiterhin das Ergebnis

Zwar hat es VW geschafft, Toyota von Platz 1 der weltweit größten Autohersteller zu verdrängen, legt man die Auslieferungszahlen zugrunde, gemäß Börsenwert liegen allerdings Tesla und Toyota noch deutlich vor dem Volkswagen-Konzern. Im Geschäftsjahr 2019 stieg der Umsatz von VW um sieben Prozent auf über 252 Milliarden Euro, womit der Gewinn nach Steuern auf 14 Milliarden Euro kletterte. Doch circa 2,3 Milliarden Euro mussten davon im Zusammenhang mit dem Dieselskandal zurückgestellt werden. Seit 2015 kostete VW die Diesel-Affäre schon mehr als 30 Milliarden Euro.

Die Ausweitung der Schummelvorwürfe auf Benzinmotoren könnte das Unternehmen extrem hart treffen. Möglicherweise würden die Strafen etwas milder ausfallen, da VW selbst gewisse Manipulationen beim Kraftfahrtbundesamt anzeigte, aber Image-Verlust lässt sich immer schwer beziffern.

In diesem Zusammenhang möchten wir daran erinnern, dass die Strafzahlungen bislang ja deshalb so hoch ausgefallen waren, da sich das Management von VW bewusst über Regeln hinweg setzte, indem den ermittelnden Behörden falsche Informationen zugespielt worden waren. Man suchte gezielt nach Strategien, die den Betrug unter einer undurchsichtigen Decke halten sollten.

Wie geht es weiter?

Was nun die Benziner anbetrifft, geht es lediglich um Fahrzeuge, die bis 2017 vom Band liefen. Daher muss auch kein Verkaufsstopp für Neufahrzeuge befürchtet werden. Bezeichnend ist aber schon, dass noch fünf Jahre nach dem Auffliegen der Abgasmanipulationen immer wieder neue Informationen darüber aufgedeckt werden können.

Unter Führung von Herbert Diess setzt VW zunehmend auf Elektromobilität und das ist gut so, wenngleich die Skeptiker ja recht haben, wenn sie unken, dass die Konzerngewinne durch Elektroautos zumindest in den ersten Jahren wie Stecknadeln im Heuhaufen zu suchen sind. Das ist aber in einem werbenden Sinne notwendig, denn nur mit einem zum Teil zu niedrigen Verkaufspreis lässt sich der Absatz von modernen Elektro-Volkswagen ankurbeln.