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Thyssenkrupp bastelt mit RWE an Grünem Wasserstoff

Das wäre schon eine tolle Sache, die energie-intensive Metallindustrie auf den völlig umweltneutralen Energieträger Wasserstoff umzustellen. Damit kämen wir in unseren Klimazielen einen riesigen Schritt voran. Doch für die Elektrolyse von Wasser, die zur Erzeugung der Gase Wasserstoff und Sauerstoff erforderlich ist, braucht man erst einmal extrem viel Strom. Kommt der aus dreckigen Kohlekraftwerken, dann haben wir „Grauen Wasserstoff“. Verwenden wir aber ausschließlich Strom aus regenerierbaren Energiequellen, darf sich dieser Wasserstoff „Grün“ nennen.

Stahlerzeugung braucht viel Energie

Der Stahlerzeuger „thyssenkrupp Steel Europe“ und das Energieunternehmen RWE haben sich zu einer langfristigen Wasserstoffpartnerschaft durchgerungen mit dem begrüßenswerten Ziel, mit grünem Wasserstoff aus erneuerbaren Energiequellen die Kohlendioxid-Emissionen bei der Stahlherstellung nachhaltig signifikant zu senken. Zu diesem Zweck muss Wasserstoff vom RWE-Generation-Kraftwerkstandort bei Lingen hin zum thyssenkrupp-Hüttenstandort bei Duisburg befördert werden.

Branchen schließen sich zusammen

Um dies zu bewerkstelligen, muss zuerst ein Wasserstoffleitungsnetz entwickelt werden. Zu diesem Zweck werden sich beide Konzerne eng mit Behörden und Gasnetzbetreibern austauschen. In Lingen soll von der RWE-Tochter Generation ein sogenannter Elektrolyseur mit einer Kapazität von circa 100 Megawatt installiert werden, der dann in jeder Stunde 1,7 Tonnen Wasserstoff produzieren wird.

Dies entsprecht immerhin ungefähr 70 Prozent des Bedarfs, den so ein Stahl-Hochofen mit sich bringt, erklärte dazu Bernhard Osburg, der Vorstandssprecher von thyssenkrupp-Steel. Auf diese Weise ließe sich klimaneutraler Stahl für circa 50.000 Autos produzieren, und zwar jedes Jahr.

Roger Miesen, der Chef von RWE-Generation, betonte dazu, dass die vom Kabinett verabschiedete „Nationale Wasserstoffstrategie“ in der angenehmen Kombination mit Finanzmitteln von neun Milliarden Euro der Zukunftstechnologie genau „den notwendigen Anschub“ geben werde. Die neue Wasserstoffinfrastruktur für Deutschland sollte jetzt so schnell wie möglich umgesetzt werden, damit unser Land technologisch ganz vorne mit dabei ist.

Die Thyssenkrupp-Aktie wird profitieren

Werfen wir in diesem Zusammenhang mal einen Blick auf die THYSSENKRUPP Aktie, WKN: 750000, ISIN: DE0007500001.

Seit Sommer 2017 befindet sich ihr Kurs in einem ständigen Abwärtstrend, der von knapp 27 Euro bis auf 10 Euro herabging. Durch die Corona-Krise war die Aktie Mitte März nur noch 3,50 Euro wert, rappelte sich aber bis zum 8. Juni 2020 wieder auf ein Zwischenhoch bis auf 8 Euro nach oben. Die Bekanntgabe des Engagements am Grünen Wasserstoff führt am 12. Juni zu einem markanten Kurssprung von 6,16 auf 7,17 Euro, also 16 Prozent an einem Tage. Wir meinen, es lohnt sich, diese Aktie auch auf längere Sicht im Auge zu behalten.