• Loading stock data...
Biotechnologie-Konzept mit Wissenschaftlern im Labor

Nasdaq Biotechnology – Steht ein Comeback bevor?

Der hierzulande noch etwas unbekannte Nasdaq Biotechnology besteht aus über 200 Einzelwerten der Pharma/Biotechnologie-Branche. Bekannte Vertreter sind beispielsweise Gilead, Amgen, Biogen und Vertex.

Nach der Finanzkrise gab es einen regelrechten Hype um die Unternehmen zu beobachten und der Index legte bis Mitte 2015 in der Spitze über 600% zu. DAX, Dow Jones und selbst der Nasdaq100 kamen in diesem Zeitraum nicht ansatzweise an diese Performance. Allerdings führte dieser Hype zu einer Überbewertung des gesamten Sektors, was 2015 zu dem Beginn einer mehrjährigen Korrektur führte.

Diese Korrektur erstreckte sich bis in das Jahr 2020 und dürfte erst jüngst mit dem Überschreiten des alten Allzeithochs ein Ende gefunden haben. Trotz der Zugewinne in Höhe von 54% seit dem Corona-Tief, ist das Bewertungsniveau der Branche immer noch historisch niedrig.

Zum Höhepunkt des Hypes wurden Biotechaktien mit einem erwarteten KGV von 25 gehandelt, wohingegen der Wert aktuell bei gerade einmal 12,6 liegt. Während der Finanzkrise wurde ein ähnliches Niveau erreicht, welches damals einen signifikanten Wendepunkt markierte. Zudem werden Biotechaktien unter dem durchschnittlichen KGV des Gesundheitssektors (16,3) gehandelt.

Angesichts des deutlich höheren Wachstums der Unternehmen der Biotechbranche als bei herkömmlichen Pharmawerten, ist diese Tatsache sehr verwunderlich. Möglicherweise steht der Index vor einer neuerlichen Rally, ähnlich wie 2009-2015. In jedem Fall sind viele Biotechaktien im Verhältnis zu ihrem Wachstum derzeit deutlich attraktiver bewertet, als die meisten Vertreter des Technologiesektors.

Allerdings muss die Tatsache berücksichtigt werden, dass Einzelinvestments in Biotechaktien trotz überdurchschnittlichen Wachstums und hoher Profitabilität, auch einige teils unkalkulierbare Risiken mit sich bringen. Besonders die hohe Abhängigkeit von Forschungserfolgen darf nicht unterschätzt werden. Gerade bei kleineren Unternehmen hängt die zukünftige Existenz oft von einigen wenigen Wirkstoffen ab. Auch auslaufende Patente oder Konkurrenzprodukte stellen die Unternehmen oft vor große Herausforderungen.

Dennoch ist die Biotechbranche eher Profiteuer als Leidensträger in der Corona-Krise und sollte daher auch im Hinblick auf eine zweite Welle einen genaueren Blick wert sein. Konservative Anleger sollten aber eher von Einzelinvestments absehen und stattdessen mit einem ETF oder der Investmentgesellschaft BB Biotech auf die gesamte Branche setzen.