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producing electrical energy with the sun

Kriegt Solarworld doch noch die Kurve?

Es tut sich etwas bei der SolarWorld Aktie (WKN: A1YCMM ISIN: DE000A1YCMM2). Anfang Mai 2017 war es klar, dass das deutsche Vorzeigeunternehmen in Sachen qualitativ hochwertige Solarzellen insolvent ist. Gewiss nicht aus eigener Schuld, aber dem Umstand geschuldet, dass in der globalisierten Welt deutsche Firmen nicht mit den Lohnkosten in China mithalten können.

So dümpelt der Torso der Aktie seit Sommer 2018 noch als verstorbene Cent-Aktie vor sich hin, immer in der leisen Hoffnung, dass eines Tages ein solventer „Messias“ kommen mag, der die Reste der zerschlagenen Firma aufkauft, um damit wie Phönix aus der Asche aufzusteigen.

Bringt der August die Wende zum Guten?

Endlich am 21. August verdoppelte sich der Aktienkurs von zehn auf 20 Cent, um sogleich am Morgen des Folgetages auf 42 Cent nach oben zu springen. Im Moment hat sich der Kurs wieder auf 15 Cent abgekühlt, aber ist da vielleicht noch mehr drin oder war das alles nur ein letztes Aufbäumen?

Lassen wir Fakten sprechen

Das Werk des einstmals größten deutschen Solarmodul-Herstellers Solarworld im sächsischen Freiberg bekommt möglicherweise doch noch eine formidable Chance. Die Gläubiger von Solarworld stimmten am 30. Juli dem Verkauf des Logistikzentrums und der Modulfertigung an den Schweizer Maschinenbauer Meyer Burger für zwölf Millionen Euro zu, so jedenfalls wurde vom Insolvenzverwalter Christoph Niering berichtet.

Meyer Burger beabsichtigt eine Produktion von Solarzellen im sachsen-anhaltischen Bitterfeld-Wolfen. Anschließend sollen daraus in Freiberg die kompletten Module zusammengeschraubt werden. So richtig losgehen soll das Ganze im ersten Halbjahr 2021 mit bescheidenen 400 Megawatt. Bis ins Jahr 2026 soll die Kapazität aber auf immerhin fünf Gigawatt erweitert werden, so der Plan der Schweizer.

Niering äußerte sich über den Deal sehr zufrieden. Meyer Burger sei ein sehr kompetenter Partner, der die vorhandene Infrastruktur in Freiberg gewiss wieder mit Leben erfüllen wird. Für die Gläubiger ist dies eine denkbar gute Nachricht, denn der Kaufpreis liegt nun weit über dem, was durch eine Zerschlagung der Produktionsstätte zu holen gewesen wäre.

Was wir hier gerade beobachten können, passt in einen guten Zeitgeist, jenem, der endlich verstanden hat, dass es im nationalen Interesse liegt, wichtige Produkte unabhängig im eigenen Land herstellen zu können.